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Oftmals unterscheiden sich Webinare/Digitale Trainings und Workshops nicht groß von der herkömmlichen Variante live. Meistens sitzt der Referent mit Kopfhörern vor der Kamera und erzählt über seine Thematik, auch hier sind keine großen Unterschiede zu einem live Seminar in der Umsetzung.

Das Webinar startet und nach ein paar Minuten einsamen Monologs, Schalten die ersten Teilnehmer ab, verlieren Ihren Fokus und machen parallel was anderes. Von Interaktion keine Spur. Das muss nicht so sein.

Von uns gibt es die 15 Tipps, zum erfolgreichen Webinar. Sie erfahren wie Sie eine interessante und hochwertige Veranstaltung gestalten können, bei der die Teilnehmer von Anfang bis Ende aufmerksam dabeibleiben.

 

  1. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Tool.

Nichts ist peinlicher als nicht geplante Ereignisse, bei dem Sie die Kontrolle über Ihr Webinar verlieren: Die Präsentation ist verschwunden, die Teilnehmer beschweren sich über Bild- und Tonaussetzer, das Video wird nicht abgespielt. Machen Sie sich mit Ihrem Tool so vertraut, dass Sie schnell auf Probleme dieser Art reagieren können. Denn meist liegt der Fehler beim User und kann durch gute Vorbereitung und auch eine Generalprobe verhindert werden.

 

  1. Seien Sie nicht alleine.

Während Sie präsentieren, reden und mit Ihren Zuhörern interagieren, ist der Fokus auf die eigene Präsentation gerichtet und alles, was gerade im Chat passiert, fällt hinten runter. Das ist zwar völlig normal und nur die wenigsten schaffen es, beides im Fokus zu behalten, um auf etwaige Nachfragen zeitnah reagieren zu können. Mit einem zusätzlichen Moderator/Trainer können z.B. technische Fragen gleich im Chat beantwortet werden. Oder inhaltliche Fragen werden vom Moderator gesammelt und an Sie weitergeleitet. Dann können Sie direkt drauf eingehen oder diese am Ende des Webinars auffassen. Gute Webinar-Lösungen bieten dafür einen Moderatorenbereich, den nur Sie und Ihr Kollege sehen. Legen Sie nur auf diesen Bereich Aufmerksamkeit, denn Ihr Kollege wird die Quintessenz aus dem Chat dort hinterlegen.

 

  1. Starten Sie mit einer ordentlichen Begrüßung

Die meisten Teilnehmer kommen aus Neugierde und aktuell zu viel Zeit zu Ihrer Veranstaltung und sind vielleicht im Umgang dessen relativ neu. Erläutern Sie zu Anfang kurz die technischen Möglichkeiten, die Ihren Besuchern haben. Dass sie sich mittels Headsets hinzuschalten und mitdiskutieren können. Dass sie ihren Bildschirm oder die Webcam freigeben können. Dass sie sich jederzeit an Diskussionen im Chat einbringen können. Vergessen Sie außerdem nicht, einen groben Ablauf für Ihr Webinar mitzuteilen (Dauer, Inhalt, Ziele).

 

  1. Lassen Sie in der Wartezeit keine Langeweile aufkommen.

Die meisten Teilnehmer kommen bereits ein paar Minuten vor Webinar-Beginn in den digitalen Seminarraum. Um diese Wartezeit zu überbrücken empfiehlt es sich, kleine Gimmicks einzubauen, die die Teilnehmer bei Laune halten. Das geht über die persönliche Begrüßung (per Chat oder VoIP) oder begleitender Fahrstuhlmusik, kleinen Countdowns oder kurzweiligen Spielchen. Wenn es nicht schon Bestandteil des Webinars ist, können Sie auch Erwartungshaltungen vorab mittels einer Umfrage die Zeit überbrücken. Aus welcher Stadt die Teilnehmer kommen beantwortet doch jeder gern und ist ein optimaler Einstieg in die Diskussionsrunde. Außerdem sind diese Informationen im Nachhinein vielleicht wertvoll.

 

  1. Setzen Sie auf einen gesunden Medienmix.

Die meisten Webinare laufen nach dem gleichen Prinzip ab: Es werden dröge PowerPoint-Vorträge gehalten, anschließend gibt es bestenfalls eine Diskussionsrunde und schon ist die Stunde um. Warum nutzen Sie nicht die Webcam oder die Möglichkeit des Screensharings, um Ihre Besucher vielfältig zu unterhalten? Nutzen Sie (bitte sparsam!) die Möglichkeit der Annotationen: Mit Einkreisungen, Pfeilen und Symbolen können Sie Elemente live auf Ihren Folien hervorheben. Integrieren Sie Whiteboards, um Sachverhalte zu visualisieren. Scheuen Sie sich nicht, eine zweite Webcam zu aktivieren, mit die Sie beispielsweise auf ein Flipchart richten.

 

  1. Seien Sie auch mal interaktiv.

Sie kennen das von “normalen” Vorträgen: Der Raum wird abgedunkelt, die Präsentation beginnt und nach wenigen Sekunden verfallen Sie in einen Dämmerzustand. In Webinaren ist das ähnlich. Es trudelt eine neue Mail ins Postfach, der Twitterstream spült neue Tweets an oder Sie müssen dringend schauen, was die aktuellen Fallzahlen zu COVID-19 sind.

Ihre Aufgabe ist es, diese bei Laune zu halten und ihren Ausführungen aufmerksam zu folgen. Hierzu gibt es verschiedene Methoden: Greifen Sie die Informationen vom Webinar Beginn auf, sprechen Sie Ihre Teilnehmer gezielt an oder wechseln Sie (behutsam!) zwischen verschiedenen Layouts und sprechen dieses an (“Ich werde jetzt die Ansicht wechseln und mit Ihnen gemeinsam visualisieren.”). Ebenfalls bietet sich an, die Teilnehmer zu Zwischenfragen zu bewegen – entweder über Abstimmungen (vorher ankündigen!) oder über Wortmeldungen via Headset.

Gegebenenfalls lohnt es sich sogar, ein “trojanisches Pferd” aus den eigenen Reihen zu platzieren, welches Diskussionen anregt.

 

  1. Schalten sie alle nicht benötigten Programm aus.

Update- oder Mailbenachrichtigungen bringen Geräusche und tauchen auf Ihrem Bildschirm auf. Rechenintensive Office- oder Bildbearbeitungsprogramme laufen im Hintergrund. Alles potentielle Quellen, die das Webinar stören können. Ausschalten! Starten Sie vor dem Webinar Ihren Rechner neu und lassen Sie alle nicht benötigten Programme, die im Hintergrund laufen, aus.

 

  1. Passen Sie beim Screensharing auf!

Nichts ist peinlicher als ein freigegebener Bildschirm, auf dem Firmeninterna, Ihr E-Mail-Postfach oder die Bilder des letzten Urlaubs zu sehen sind. Deaktivieren Sie die Lesezeichen-Leiste Ihres Browsers, löschen Sie den Browserverlauf, schließen Sie Messenger-Fenster und alle anderen nicht benötigten Programme.

 

  1. Sparen Sie nicht an der Technik.

Der wohl wichtigste Punkt, ein erfolgreiches Webinar zu veranstalten, ist die Investition in gute Technik. Verabschieden Sie sich vom 10-Euro-Headset aus dem Grabbeltisch, geben Sie Ihr Geld für hochwertiges Hardware-Equipment aus. Das Auditorium wird es Ihnen definitiv danken. Außerdem gibt es mittlerweile auch AllInOne Geräte (Camara und Mikrofon in guter Qualität)

 

  1. Schaffen Sie eine Atmosphäre.

Die obligatorische Yucca-Palme vor terracotta-farbener Raufaser ist immer noch beliebter Hintergrund zahlreicher Webinar-Webcams. Schluss mit Amateur-Look! Schaffen Sie eine gute Raumatmosphäre und entfernen Sie Unnötiges aus dem Hintergrund. Vermutlich niemand wird Sie bewundern, weil die gesammelten Werke von Schulmeister oder Kerres im Bücherregal vegetieren. Schaffen Sie eine wohlige, aber ausreichend helle Lichtstimmung mit möglichst ruhigem Hintergrund. Oder legen Sie sich alternativ. Einen künstlichen Hintergrund in das Programm.

 

  1. Wagen Sie keine Experimente.

Führen Sie Ihr Webinar so durch, wie Sie es vorab geübt haben. Keine Experimente. Kein spontanes Ausprobieren. Sie möchten einen Teilnehmer zu Wort kommen lassen, wissen aber nicht, wie man die Mikrofon-Rechte setzt? Lassen Sie es. Sie wollen zwischen verschiedenen Webcams wechseln, haben es aber nicht vorher ausprobiert? Lassen Sie es. Strahlen Sie Professionalität aus.

 

  1. Verzetteln Sie sich nicht in langen Diskussionen!

Diskussionen und Wortbeiträge sind wunderbar. Haben Sie es geschafft, dass sich ein Teilnehmer freiwillig zu Wort meldet und mit Ihnen in Diskussion tritt, kann man Sie beglückwünschen, denn sowas passiert nicht oft. Seien Sie dankbar, doch verharren Sie nicht im Dialog. Entweder Sie binden die anderen Teilnehmer mit ein oder fassen sich kurz: Niemand möchte sich ausschweifende Beiträge anhören, in denen die Protagonisten virtuell über den heißen Brei diskutieren. Schnell heißt es: Oh, eine neue E-Mail!

 

  1. Zeigen Sie Ihren Teilnehmern wie es weitergeht.

Das Webinar nähert sich dem Ende. Aber wie geht es weiter? Lassen Sie Ihre Teilnehmer nicht darüber Rätselraten, wie Sie an den einfachsten weiteren Informationen bekommen oder was Sie Ihnen vielleicht für eine weiter Dienstleistung anbieten. Zeigen Sie klar und deutlich auf, welche Möglichkeiten bestehen. Vielleicht bieten Sie auch ein Give-Away an?

 

  1. Seien Sie entspannt.
    Genau wie im echten Leben, seien Sie entspannt, wenn Sie vor Menschen sprechen. Sollte unerwartet doch was schiefgehen, Ihre Kamera versagen oder die Präsentation nicht öffnen lassen – entschuldigen Sie sich, bewahren Sie ruhe und versuchen Sie weiterzumachen. Die meisten Teilnehmer sind neu, kennen es vielleicht von sich selbst. Niemand wird Ihnen böse sein deshalb. Bleiben Sie cool.

 

  1. Vernachlässigen Sie die Nachbereitung nicht!

Nach dem Webinar ist vor dem Webinar. Nutzen Sie Ihr Webinar als Cliffhanger für das Nachfolgende. Kündigen Sie am Ende der Veranstaltung schon den nächsten Termin an und geben Sie Ihren Teilnehmern direkt die Möglichkeit, sich dafür anzumelden. Dem nicht genug. Sofern Sie über Kontaktmöglichkeiten verfügen, versorgen Sie Ihre Teilnehmer mit der Aufzeichnung des Webinars und weiteren Materialien aus der Präsentation – und natürlich auch, um auf das nächste Webinar hinzuweisen.

Sie sehen: Es gehören viele vermeintliche Kleinigkeiten dazu, ein Webinar spannend und erfolgreich durchzuführen. Probieren Sie es beim nächsten Mal aus!